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Sagenumwobenes Peutental - Feuerhof onTour

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Wo Sagen, Geschichte und Waldgeister wandern gehen
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Peutental
Wo Sagen, Geschichte und Waldgeister wandern gehen

Wer Lust auf eine Wanderung mit Gänsehautfaktor hat, sollte sich auf ins Peutental bei Bernricht (Gemeinde Edelsfeld) machen. Was wie ein friedliches Waldstück aussieht, ist in Wirklichkeit eine Schatzkiste voller Legenden, Geschichte und Naturgeheimnisse.

Los geht’s an der kleinen Kapelle in Bernricht – direkt in der Nähe eines echten „Wasser-Wendepunkts“: Hier verläuft die mitteleuropäische Wasserscheide zwischen Rhein und Donau. Historisch wird’s gleich daneben: Bei Ausgrabungen entdeckte man alte Hirtengräber – ein stummer Gruß aus der Vergangenheit.

Wenig später rauscht links der Wegesrand: die Peutenbachquelle – eher unscheinbar, aber einst lebenswichtig für die Dörfer der Umgebung. Und wer weiß, vielleicht flüstert sie noch heute ihre Geschichten weiter ...

Weiter geht’s zur sogenannten Teufelskirche – keine Angst, der Name täuscht. Hier befand sich einst eine Wallfahrtskapelle zu Ehren der Heiligen Mutter Anna. Bereits 1374 erstmals erwähnt, war sie ein beliebtes Ziel heimischer Bergleute. Zwar verfiel die Kapelle später, aber ihr Gnadenbild der „Anna Selbdritt“ überlebte die Jahrhunderte und thront heute gut sichtbar im Hochaltar der Annabergkirche in Sulzbach. Jedes Jahr im Juli erinnert das große Wallfahrtsfest an diese besondere Geschichte, die hier im Peutental begann.

Doch jetzt wird’s mystisch: Das Peutental-Männchen – kopflos, in Begleitung eines schwarzen Pudels – soll nachts durch das Tal streifen. Aber keine Sorge: Es ist eigentlich ein umweltbewusster Geist, der Holz- und Steindiebe verjagt. Angeblich lähmt er deren Hände oder treibt sie wild schreiend aus dem Wald. Wer also glaubt, er könne heimlich ein Souvenir mitgehen lassen, sollte lieber die Finger davon lassen ...

Einen eher modernen Einschlag hat der nächste Punkt der Wanderung: Die Absturzstelle eines Bundeswehr-Starfighters. 1982 stürzte der Jet im Januar in den Wald. Dank Schnee und Schleudersitz überlebte der Pilot – ein Glücksfall im doppelten Sinne.

Und wer beim Wandern alte Karrenwege entdeckt, deren Hohlformen sich tief in den Waldboden graben – der kann fast die quietschenden Wagenräder und das Knarzen längst vergangener Handelszüge hören.

Fazit: Das Peutental ist kein gewöhnlicher Wald. Es ist ein Ort, an dem sich Natur, Geschichte und Sagen bei jedem Schritt begegnen. Und während die Sonne durch die Baumwipfel blinzelt, könnte man fast meinen – das kopflose Männlein schaut kurz ums Eck.

Unser Tipp: Wanderschuhe schnüren, Proviant einpacken – und sich selbst von der Magie dieses ganz besonderen Tals verzaubern lassen.

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