Rothenburger Reiterlesmarkt

🗓 30. November 2019 – Besuch des Reiterlesmarkts und des Weihnachtsdorfs von Käthe Wohlfahrt
Wenn man an einem kalten Novembermorgen in einen Bus voller vorweihnachtlicher Vorfreude steigt und schon beim Losfahren der erste Thermobecher dampft, dann weiß man: Es geht auf Weihnachtsmarkt-Tour! Diesmal stand nichts Geringeres auf dem Programm als der Rothenburger Reiterlesmarkt – ein Ort, wo Lebkuchen, Laternenlicht und Lagerglühwein seit über 500 Jahren eine ziemlich romantische Beziehung führen.
Schon bei der Ankunft war klar: Rothenburg kann nicht nur Mittelalter, sondern auch Märchenbuch! Die Stadt sah aus, als hätte jemand einen riesigen Adventskalender aufgemacht und vergessen, ihn wieder zu schließen. Überall Lichter, Tannenzweige, Girlanden – und mittendrin wir, mit Mütze, Schal und (zum Glück) festen Schuhen auf historischem Kopfsteinpflaster.
Die Buden waren ein wahres Schlaraffenland für Weihnachtsfans: Von altfränkischem Honiglebkuchen über Schnaps in Rentierflaschen bis hin zu handgeschnitzten Schwibbögen – es gab nichts, was es nicht gab. Der weiße Glühwein, eine regionale Spezialität, kam so gut an, dass er sich in Windeseile in unsere Herzen und Tassen schmuggelte. Manche behaupten, er hätte auch das Lächeln mancher Teilnehmer ein wenig breiter gemacht – wir sagen: Weihnachtszauber!
Der Auftritt des Reiterles war dann das i-Tüpfelchen im Zimtstern-Paradies. Früher ein gefürchteter Wintergeist mit düsterem Blick – heute eher der George Clooney unter den Adventsboten: würdevoll, charmant und mit dem gewissen Glitzer in der Luft. Als er hoch zu Ross durch die Menge schritt, glitzerten nicht nur seine Augen, sondern auch die der Zuschauer – zumindest derer, die nicht gerade mit beiden Händen gebrannte Mandeln verteidigten.
Nach dem Budenzauber wurde’s nochmal ernst – zumindest für den Geldbeutel. Käthe Wohlfahrts Weihnachtsdorf wartete mit blinkenden Augen, tanzenden Pyramiden und mehr Nussknackern, als die meisten Wohnzimmer vertragen. Wer dachte, er sei nur zum Schauen da, fand sich bald mit einer Tüte voll Zinnfiguren, Holzengeln und handbemalten Kugeln an der Kasse wieder. Die Magie dieses Ladens liegt nicht nur in der Deko – sondern auch darin, dass man plötzlich Deko braucht, von der man vorher nicht wusste, dass es sie gibt.
Zum Glück hatte der Bus genug Stauraum – und unser Busfahrer genug Geduld.
Auf der Heimfahrt hörte man nur noch ein wohliges Durcheinander aus zufriedenen Seufzern, raschelndem Geschenkpapier und der ein oder anderen Glühwein-bedingten Einschlafphase.
Auf der Heimfahrt hörte man nur noch ein wohliges Durcheinander aus zufriedenen Seufzern, raschelndem Geschenkpapier und der ein oder anderen Glühwein-bedingten Einschlafphase.
Walter Heldrich bedankte sich zum Abschluss herzlich bei allen, die dabei waren – für gute Laune, festliche Gespräche und ein gemeinsames Adventserlebnis, das uns allen das Herz ein Stück weit wärmer gemacht hat.
Und falls jemand fragt: Nein, man kann nicht zu viele Christbaumkugeln haben – man braucht nur einen größeren Baum.