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Von der Urzeit bis zum Kalten Krieg - Feuerhof onTour

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Von der Urzeit bis zum Kalten Krieg
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Von der Urzeit bis zum Kalten Krieg –
Per Rad zu historischen Stätten im Sulzbacher Land
(ca. 44 km; bergig, anspruchsvoll; 1 steiler Anstieg)
Tourenvorschlag von Franz Beyerlein

Im  Sulzbacher Land  finden sich viele historische Zeugnisse, von denen wir  einige per Rad erkunden wollen . Wir starten an der Nepomukstatue  beim  Sulzbacher Feuerwehrhaus, radeln auf den Annabergweg, dann dreimal  rechts zum Schwemmerberg, den Schelmesgraben und die Untere Gartenstraße  zur Ampelkreuzung, dort 100 m nach rechts und wieder links auf der   Weiherstraße durch den Stadtpark. Auf der Neumarkter Straße grade über  den Kreisverkehr und nach ca. 150 m rechts ab.  Zwei Pfosten erlauben  nur Fußgängern und Radfahrern den Durchlass zum Radweg am  Autobahnzubringer (2,3 km), dem wir nach rechts bis Aichazandt folgen.

Eine  Bildtafel am Pfaffensteinfelsen (km 3,3) auf der Straßenseite gegenüber  erinnert an die Kriege der Französischen Revolution (vermutlich im Jahr  1796 bei der Schlacht von Amberg). Ein vom Pferd stürzender  französischer Soldat soll durch die Hilfe der Gottesmutter Maria vor dem  Tode gerettet worden sein. Bei Aichazandt (km 5,2) rechts ab und durch  die Ortschaft über Hackern bis Höfling (km 9,5).

Hier  weist ein schönes Holzschild darauf hin, dass wir die Europäische  Hauptwasserscheide erreicht haben. Nun geht es bergab, aber bald  nach  rechts über Rothsricht  und rechts auf die Straße nach Bachetsfeld. Es  geht ein Stück bergauf über den Beselberg.  Gleich  nach der Höhe erfahren wir an einer Info-Tafel, dass hier , falls aus  dem Kalten Krieg der Ernstfall geworden wäre, mit Sprenganlagen versucht  worden wäre, die Rote Armee zum Stehen zu bringen. Unweigerlich wäre  unsere gesamte Gegend zum Kampfgebiet geworden. Wir lassen das Rad  bergab bis Bachetsfeld rollen, biegen links ab und rollen weiter  hinunter bis zum  Wegweiser nach Büchelberg (km 12,4). Nach rechts steil  bergauf und dann hügelig mit Überquerung der B14 (Vorsicht!) Richtung  Neukirchen.

In  Ermhof (km 16,2) machen wir Halt an einem Zeugnis aus der  Karolingerzeit. Im Zuge der Christianisierung entstand hier eine  Martinskirche, die wohl auch lange als Wallfahrtskirche diente und zu  den ältesten Kirchen des Sulzbacher Raums zählt. Die Grundmauern wurden  aufwändig restauriert, und Info-Tafeln sowie eine Hörstation  lassen die  Geschichte der Gegend wieder lebendig werden.

Anschließend  radeln wir weiter Richtung Neukirchen, biegen aber nach ca. 700 m links  ab und gelangen über Erkelsdorf nach Ernhüll (km 20,4). Die Kirche St.  Margareth ist als Bauwerk ein Zeugnis der Vorreformationszeit und als  ehemaliges Simultankirchlein ein Zeugnis der Toleranz im Sulzbacher Land  seit Herzog Christian August (Einführung des Simultaneums 1656). Gleich  nach Ernhüll sollten wir vorsichtig sein auf der sehr steilen Abfahrt  nach Weigendorf ins Lehenbachtal. Aber erst dürfen wir links den  Neandertaler mit Keule aus Holz nicht übersehen. Er erinnert  daran,  dass jenseits des Tales bei Hunas wichtige Zeugnisse aus der  Altsteinzeit gefunden wurden, neben Knochen vieler Urwelttiere auch der  älteste in Bayern gefundene Zahn eines Menschen. Am Ende der  Steilabfahrt in Weigendorf links können wir den mit einer Bronzeplastik  versehenen Dreitälerbrunnen (km 22,0) bewundern.

Wir  überqueren die B 14 und radeln parallel zu ihr über ein Brücklein mit  Grenzstein aus dem Jahre 1505 nach Hartmannshof und damit auf das Gebiet   der ehemaligen Reichsstadt Nürnberg. An der Ampel rechts auf die  Bahnhofstraße. Der alte Bahnhof (km 23,3) beherbergt neben einer  Pizzeria ein Vorgeschichtsmuseum mit einer reichhaltigen Sammlung von  Fundstücken aus der Gegend, von einem fleißigen Sammler  zusammengetragen. Daher hat das Gebäude  den Namen „Urweltbahnhof“  erhalten. Nun folgen wir dem Fünf-Flüsse-Radweg Richtung Sulzbach. Es  geht durch das idyllische Lehenbachtal  immer leicht bergauf, zuerst  links unter einer fotogenen zweibogigen Bahnunterführung hindurch nach  Oed. Das Gasthaus, bekannt unter „Bayerischer Johann“  weist wieder auf  die alte Grenze zwischen Wittelsbacher Gebiet und Reichsstadt;  die  Oedmühle erinnert an die frühere Nutzung der Wasserkraft.

Am  Radweg halten wir an einer Raststation (km 26,5) mit Infotafeln über  die Natur der Juralandschaft und der Geschichte der Eisenbahn, deren Bau  durch das enge Tal ja sehr aufwändig war. In Lehenhammer (km 27,5) sind  noch einige Relikte aus der Anfangszeit der Eisenbahn zu sehen: eine  große Waggonachse, mehrere Signale und ein kleines Stellwerk. Wir  verlassen nach Penzenhof (bei km 28,9) den Fünfflüsse-Weg nach rechts   (Wegweiser Skilift) und erreichen am Freibad vorbei Etzelwang. Am Ende  des Dorfplatzes halten wir uns nach links und folgen wieder den  Radwegweisern nach Neukirchen. Die jetzt rein evangelische Peter-und  Paulkirche mit schönen Epitaphen war ebenfalls eine Simultankirche und  beherbergt verschiedene sakrale Gegenstände aus Ermhof. Es geht nach  rechts bergauf über die Wasserscheide (km 34,8), durch Schönlind bergab  und dann links über Ober – und Untermainshof nach Kauerhof.

Wieder  vorsichtig über die B 14 und in Kempfenhof nach links. Bald öffnet sich  der Blick auf die schöne Silhouette der Herzogstadt mit dem Annaberg,  der ebenfalls auf das Wirken des Herzogs Christian August zurückgeht.  Vorm Herzog-Christian-August-Gymnasium links und dann an der Bahn  entlang, dann nach rechts unter der Bahn und die Nürnberger Straße  hinauf. Auf Höhe links auf den Rad- und Fußweg „An der Schanze“ radeln  wir zum Startpunkt, können aber im Stadtgraben beim Eisendrachen  Ysterion noch viel über die Herzogstadt erfahren.
Einkehrmöglichkeiten in Hartmannshof, Etzelwang, Neukirchen, Kauerhof und Sulzbach.


© Text und Bid: Franz Beyerlein
Bild: Pfaffenstein - Wasserscheide Höfling - Ermhof - Ernhüll Neandertaler - Hartmannshof Grenzstein
© Text und Bid: Franz Beyerlein
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